Frauenkopf "brasilianische Eiche" 1991

Montag, 4. Oktober 2010

Im Nachtexpress

This is the End. Gestern schloss die Ausstellung von Schnitzereikunst des Holzbildhauers Johann Ulrich Steiger. Wir von der Kulturkommission sind am Zusammenräumen der Kunstwerke im Dorf und in der Post-Galerie. 19 Ausstellungsorte gilt es abzubauen. Nicht ganz: Gabi Brunner mit ihrem Schaufenster im Dorf und das Betreuungszentrum Risi verlängern ihren Teil bis in den November hinein, das Eichenholzrelief "Dorfleben" im Mehrzweckgebäude hängt sowieso an seinem festen Platz, der Herrgottswinkel bei Röbi Waldburger bleibt noch bis Ende Woche.

Die Polaroidaufnahme kam mir im Büro neben der Holzbildhauerwerkstatt in die Finger. Ueli Steiger im italienischen Nachtexpress. Penetrant hängt ihm das Flawiler Urgestein an. Falsch, Ueli verfügte schon immer über eine ausgeprägte Italianità: Da stickte schon die Innerrhoder Grossmutter im Vatikan Messgewänder, er machte seine Lehre beim Naturalisten Emilio Righetti und zum Schluss bekam er noch die italienische Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.

Es muss in den 90ern gewesen sein. Das Brillenmodell ist heute wieder voll im Trend. Als Uelis Reisegefährte auf den Auslöser drückte und die Polaroidkamera das Bild ausstiess, war er auf dem Weg in die Toscana zum Cupo, dem Weingut seines Freundes Paolo Schoop. Hatte er Schnitzmesser und Knüpfel im Gepäck? Im Schaufenster von Oettlis Dorfladen waren während der Ausstellung Grossfotografien von den sechs Eichenfässern ausgestellt, die er für den Gutsbesitzer mit Bildschnitzereien ausgeschmückt hatte.

Ich gab acht, im Holzbildhauer-Blog, das ich mit diesem Post abschliesse, nur Themen aus Leben und holzbildhauerischem Werk meines Vaters Johann Ulrich Steiger aufzugreifen. Da gehört die Geschichte, wie er zur italienischen Ehrenstaatsbürgerschaft kam, nicht in erster Priorität dazu, sorry.

Sonntag, 26. September 2010

Joh. Ulrich Steiger (1888 - 1942)



24 Jahre alt war der Vater des Holzbildhauers, als er für dieses Bild posierte. Die Aufnahme entstand am zweiten Schweizerischen Athletenverbandsfest vom 1. und 2. Juni 1912 in St.Gallen. Joh. Ulrich Steiger vom Friedensthal bei Oberglatt holte sich hier den 6. Kranz. Wenig später reiste er über den Atlantik, um auf Ellis Island vor New York das Einreiseprozedere für die USA zum ersten Mal über sich ergehen zu lassen. Er sollte um 1920 herum den selben Weg nochmals gehen.

Nach der Rückkehr von seiner ersten Amerikafahrt lernte der kräftige Bursche in Appenzell Rosa Moser kennen, die frisch geschiedene Mutter zweier Buben. Sie war von ihm schwanger, als er wieder im fernen Amerika verschwand. Lange war es nicht klar, ob er je zurück kommt und seinen Vaterpflichten nachgehen wird. Er kam. Aber es dauerte zwei Jahre, bis Joh. Ulrich Steiger seinen Sohn gleichen Namens zum ersten Mal sah.

Gerüchteweise hatte ich von diesem Buch schon gehört, schliesslich fand ich es im Angebot eines deutschen Antiquariates. "Anthropologische Untersuchungen im Bezirk Untertoggenburg", die Dissertation von Ernst C. Büchi, begutachtet von Professor Dr. O. Schlaginhaufen von 1942 passt nahtlos in die Rassenideologie des Nationalsozialismus.



Mein Grossvater Joh. Ulrich Steiger stellte sich zusammen mit ein paar hundert weiteren UntertoggenburgerInnen für die anthropologischen Vermessungen des Bruders des Flawiler Metzgers Büchi zur Verfügung. Sein ausgewähltes Porträt samt Körpermassen finden sich anonym in der Rassenuntersuchung wieder. Mein Vater bestätigte mir, dass es sich beim Abgebildeten um den Grossvater handelt.

Ernst C. Büchi kam nach seiner umfangreichen Vermessungsarbeit bei den Männern auf 25,7% des von ihm hauptsächlich festgestellten alpinen Typus. Bei den Frauen waren es 26,9%. Die mediterrane Rasse machte bei den Männern 5,8%, bei den Frauen 4,5% aus. Enttäuscht war der Doktorand über das seltene Vorkommen der nordischen Rasse: "Zieht man die Grenzen nicht zu streng und rechnet auch Braunhaarige ein, so können 4,1% der Männer und 4,5% der Frauen als nordisch bezeichnet werden."

Samstag, 25. September 2010

Rosa Moser



Sie starb 1945 im Alter von 55 Jahren. Das Sticken am Maschinenstock, das Ruhigsitzen tage-, wochen-, jahrzehntelang wurde ihr schliesslich zum Verhängnis. Dem Angebot an Süsswaren des Bäckerei-Hausierers mit dem Tragkorb auf dem Rücken konnte sie nicht wiederstehen. Sie litt an Diabetes und musste sich zuletzt ein Bein amputieren lassen. Rosa, meine Grossmutter väterlicherseits, die acht Jahre vor meiner Geburt starb.

Rosa war das zehnte von 17 Kindern von "Chemiföber" und Wirt Seppetoni Moser und der Emilie Hautle. Ihre Mutter hielt sie von klein auf zum Sticken an, ausserdem hatte sie die Gäste im Restaurant Stossplatz zu bedienen. Dieses stand am Rand zum Ried, dem Armenviertel von Appenzell. Da warf der Viehhändler Marti aus Oberegg ein Auge auf das hübsche Mädchen. Die Eltern sahen wohl eine gute Partie in der Verbindung. Rosa heiratete den Marti, der sich aber als untreu erwies. Im eigenen Ehebett soll er sich mit fremden Frauen vergnügt haben.

Die Katholikin liess sich vom windigen Viehändler scheiden. Die zwei Söhne, Theo und Josef, blieben in ihrer Obhut. Dann trat 1919 ein wandernder Holzfäller aus dem Untertoggenburg in Rosa Mosers Leben, ein Protestant, mein Grossvater.

Dienstag, 21. September 2010

Die Seppelis


Woher er die Photographie hatte, weiss ich nicht genau. Ich vermute, dass er die Kopie einer Orginalaufnahme aus der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert in Appenzell erhalten haben muss. Jedenfalls zeigte mir mein Vater das Bild vor nicht allzu langer Zeit einmal und soeben fand ich es wieder beim Aufräumen im kleinen Büro neben der Holzbildhauerwerkstatt an der Degersheimerstrasse, dem einzigen Raum im Haus, der noch unverändert ist, wie ihn Vater hinterlassen hat.

Auf dem Bild ist die Familie seiner Innerrhoder Mutter Rosa Moser abgebildet. Wenn ich mich nicht täusche, ist Rosa das kleine Mädchen vorne links. Der Mann mit Bart heisst Josef Anton Moser und dürfte der Begründer des Familienspitznamens der Seppelis gewesen sein. Er war Kaminfeger und Wirt im Restaurant Stossplatz. Rechts aussen mit einem Buch in der Hand sitzt seine Frau Emilie, geborene Hautle. Sie war in ihren Jugendjahren als Handstickerin beim Vatikan angestellt. Vater behauptete, dass sein künstlerisches Gen von der Familie Hautle her komme. Als Beleg dienten ihm unter anderem ein Hafnermeister Hautle, der beeindruckende Schneeskulpturen schuf, und Sybille Neff, die kürzlich verstorbenen Innerrhoder Künstlerin, die auch von den Hautles abstammte.

Ein Porträt des bärtigen Seppetoni Moser, dem Seppeli-Patriarchen, hing in unserer Stube. Es handelte sich um eine Ölskizze vom alten Liner und war die Studie für eine Figur in einem Kirchenwandbild, das Liner in einer Stadt St.Galler Kirche (Neudorf?) realisierte.

Achilles Weishaupt schrieb in der Appenzellerzeitung über die Appenzeller Wurzeln von Johann Ulrich Steiger:

Laut seinem Eintrag im Geburtsregister kam er am 25. August 1920 in Rinkenbach um 9.45 Uhr zur Welt. Seine Mutter Katharina Rosa (1891 – 1945) war das zehnte von 17 Kindern des Josef Anton Moser (1854 – 1924) und der Josefa Emilia Moser geb. Hautle (1859 – 1928).

Johann Ulrich Steiger entstammte einer gemischten Ehe. Die katholische Mutter war in erster Ehe geschieden. Das hat man hierzulande in der Gesellschaft noch lange nicht gerne gesehen. Dies war mithin auch ein Grund, weshalb das «Heidenkind» nach langem Hin und Her erst am 12. Juni 1921 in der reformierten Kirche getauft werden konnte.

Zur Zeit seiner Geburt hatte sich der Vater als Holzfäller in Monticello im US-Staat Wisconsin betätigt.

Sonntag, 19. September 2010

Der Künstler und seine Ehefrau



Aufnahmen: W.Bachmann, Wattwil

Wir schreiben das Jahr 1964. Die neue protestantische Kirche von St.Peterzell steht kurz vor der Vollendung. Johann Ulrich Steiger und seine Frau Idel beobachten das Flugmanöver des Helikopters, der den Turmhahn in Position bringt. J.U.Steiger erhielt beim St.Peterzeller Kirchenbau per Mandat die Gelegenheit zur Realisierung des gesamten künstlerischen Schmucks. Das umfasste den Turmhahn, den Brunnen auf dem Kirchhof, das Eingangsportal, Kanzel, Abendmaltisch, Taufstein und Jahre später kamen noch die Kirchenfenster dazu.

Die Arbeiten waren gelungen, entsprachen dem Zeitgeschmack und waren stilsicher. St.Peterzell löste eine grosse Zahl von Folgeaufträgen aus und positionierte den Künstler im Raum Ostschweiz als bedeutenden Kirchenausstatter. In der Schwellbrunner Holzbildhauerei-Ausstellung nimmt das in Eichenholz geschnitzte Portal von St.Peterzell eine besondere Stellung ein. In der Post-Galerie ist das Modell des Portals und in der Kirche sind die Entwurfszeichnungen zu den Figuren ausgestellt.

Im Kontrast zu den anderen Zuschauern geben der Künstler in seinem Manchesteranzug und seine elegante Ehefrau Idel Steiger-Mittelholzer eine für die ländliche Gegend direkt mondäne Erscheinung ab.

Donnerstag, 9. September 2010

Tag des Feuers

Aufnahme: E. Grubenmann, Appenzell

Zum heutigen Tag des Feuers in der Schule Sommertal

Die Statue des St.Florian schuf J.U.Steiger 1966 zum hundertjährigen Jubiläum des freiwilligen Rettungskorps Appenzell. Material: Eichenholz, Grösse: ca. 60 x 15 x 15 cm

Dienstag, 7. September 2010

Dorf 62

Max Beeler erlaubt hier einen Blick in sein Haus in Schwellbrunn. Die Schilde aus der Holzschnitzerei Steiger finden sich wohl noch in vielen Stuben. So leicht hängt man ein derartiges Ehrengeschenk nicht ab, gerade auch wenn es ein Familienangehöriger aus der vorigen Generation für besondere Verdienste erhalten hat.



Die Aufnahme entstand ca. 1961 vor dem Haus Degersheimerstrasse 2 in Flawil. Von links: Der Holzschnitzer Anton Weibel, unbekannte Person, J.U.Steiger, zwei Lehrlinge.

Natürlich konnte Johann Ulrich Steiger die vielen kunsthandwerklichen Produkte, die aus seiner Werkstatt kamen, unmöglich selbst herstellen. Er holte die Aufträge herein, entwarf die Sujets und überwachte die Ausführung.
Fast 40 Jahre lang schnitzte sein Angestellter Anton Weibel (1917 - 2002) Schilde, Möbel und was es sonst noch so gab. Für uns Steiger-Kinder war er das Faktotum "Herr Weibel", die Seele der Holzwerkstatt. Er wohnte in einem Häuschen im Ortskern von Burgau. Mit seinem Bart hatte er etwas Mönchisches an sich; sowieso war er der Katholik in unserem protestantischen Haus. Anton Weibel blieb zeitlebens Junggeselle. In den Sommerferien stieg er jeweils mit Schnitzmessern und Knüpfel im Rucksack auf die Meglisalp hinauf. Dort gestaltete er aus totem Holz Wurzelfiguren, die er am Ort stehen liess.

Sonntag, 5. September 2010

Sägenbach 2


Aussen am ehemaligen Schulhaus Sägenbach hängt immer noch das Wandbild von J.U.Steiger. Die Farben sind verblasst. Bei der Szene der verschiedenen Phasen des SchülerInnen-Durchlaufs in der Mehrklassenprimarschule bestimmt das Grau des Eternites farblich den Grundton.
Ich war dabei, als mein Vater das Bild mit der Stichsäge aus einer Eternitplatte schnitt. Zwischen 1969 und 1973 absolvierte ich im Atelier meines Vaters die Berufslehre zum Steinbildhauer. Als Ausgleich zum solipsistischen Betriebsklima besuchte ich eifrig am Abend die Zeichnungskurse in der Kunstgewerbeschule St.Gallen. Zehn Jahre lang kehrte ich dem Atelier meines Vaters den Rücken. Nicht zuletzt wegen dem Haus im Sägenbachbezirk, in dem ich mit meiner Familie wohne, das mein Vater 1982 gekauft hatte, kam ich in die Werkstatt zurück und übernahm die Steinbildhauerei dann bald selbst. Ein Vierteljahrhundert sollte die fein austarierte Beziehung mit meinem Vater dauern. Er nutzte die Zeit für sein Alterswerk.
Die Linien der Zeichnung beim Schulhauswandbild gravierte der Künstler mit dem elektrischen Simbi-Hammer. Damals existierten noch kaum Bedenken darüber, was Asbestfasern in der Lunge bewirken können.

Sägenbach 1




Das Schulhaus Sägenbach gestern und heute.
Als Jakob Bühler um 1980 herum Gemeindehauptmann war, durfte der Flawiler Bildhauer in Schwellbrunn einige interessante Aufträge ausführen wie zum Beispiel den künstlerischen Schmuck am Aussenschulhaus Sägenbach. Inzwischen ist der hölzerne Speier des Brunnens der Fäulnis zum Opfer gefallen, das Haus kein Schulhaus mehr.


Samstag, 4. September 2010

Johann Ulrich Steiger Crash-Kurs





Johann Ulrich Steiger kam am 25. August 1920 in Appenzell zur Welt. Sein Vater gleichen Namens befand sich als Holzfäller in Amerika. Entgegen den Plänen des Vaters, liess sich aber seine Innerrhoder Gattin Rosa Moser nicht bewegen, ihm über den Atlantik in die USA zu folgen. Er kam zurück und bezog mit der Familie eine Wohnung in Oberglatt bei Flawil. Am Flüsschen Glatt an der Grenze zwischen Fürstenland und Toggenburg, bei Kirche und Friedhof verbrachte Ueli Steiger seine Kindheit. Auf dem Friedhof schaute er den Bildhauern beim Versetzen der Grabmäler zu. Der Naturalismus der Reliefdarstellungen beeindruckte ihn sehr.

Mit 15 Jahren machte er sich auf die Suche nach einer Lehrstelle bei einem Bildhauer. Er fand sie bei Emilio Righetti, einem rigorosen Naturalisten, in St.Gallen St.Fiden. Schon bald zügelte der Meister die Grabmalwerkstätte nach Zürich. Für den jungen Bildhauer begann eine anregende Zeit mit Kursen in Modellieren, Holzschnitzen und Aktzeichnen an der Kunstgewerbeschule Zürich.
In Zürich fand gerade die Landesausstellung statt, die ihm mit den Plastiken und Skulpturen aller bedeutenden Bildhauer des Landes künstlerische Anregung vermittelte. Am 1. Februar 1940 eröffnete Ueli Steiger in Flawil eine Grabmalwerkstatt. Mit dem bei Righetti erlernten Naturalismus erzielte er bald Erfolg. Da aber im Winter auf dem Grabsteinsektor wenig lief, begann er mit der Holzschnitzerei. In der Folge betrieb Joh. Ulrich Steiger – wie er sich nannte- im Flawiler Dorfzentrum mit Angestellten und Lehrlingen zwei kunsthandwerkliche Werkstätten, eine für Holz und eine für Stein. Auch eine kleine Galerie war angegliedert .

Das U mit den ineinander verschlauften Buchstaben J , S und T wurden sein Markenzeichen. 1960 konnte Ueli Steiger das kleine Fabrikgebäude an der Degersheimerstrasse 2 in Flawil erwerben und schuf daraus Werkstatt, Wohnung für die 7-köpfige Familie und Kulturzentrum in einem. Die neue Galerie im obersten Stock des Hauses machte sich bald einen Namen von überregionaler Bedeutung. Johann Ulrich Steiger, der Bildhauer, Grafiker und Maler befand sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Unzählige Arbeiten aus seinem Atelier sind noch heute in öffentlichem Raum, Kirchen oder Privathäuser in der ganzen Ostschweiz anzutreffen. Stellvertretend sei die künstlerische Ausstattung der reformierten Kirche von St.Peterzell erwähnt, welche auf beeindruckende Weise moderne Architektur mit von der Romanik inspirierter Holzbildhauerei verbindet. Dieses Hauptwerk des Holzbildhauers ist hier in der Ausstellung umfassend dokumentiert.

Die Ausstellung in Schwellbrunn richtet den Fokus für einmal ausschliesslich auf das holzbildhauerische Werk des vielseitigen Künstlers. Werke aus sieben Jahrzehnten zeigen einerseits den meisterhaften Umgang Johann Ulrich Steigers mit dem Schnitzmesser, aber auch seine Suche nach zeitgemässem künstlerischem Ausdruck.
Auch nach der Übersiedlung ins Pflegeheim anfangs 2008 liess es sich Ueli Steiger nicht nehmen, weiterhin kreativ tätig zu sein. Er zeichnete täglich und realisierte noch kurz vor seinem Tod am 12. Mai 2008 den Druck eines Heftes mit einer Auswahl aus diesen Zeichnungen.

Dienstag, 31. August 2010

Kunst & Politik



Im letzten Blogpost auf einem der Vernissagefotos steht Sigi Gantenbein mit dem Rücken zur Kamera. Um ihm gerecht zu werden, möchte ich diesen Bildfund aus Johann Ulrich Steigers Schachteln nachschieben. In seinen besten Jahren, mit gewinnendem Lächeln schreitet Sigi Gantenbein in der ersten Reihe, als dritter von rechts, die Flawiler Bahnhofstrasse ab. Der Bildhauer befindet sich ebenfalls im Umzug, in der zweiten Reihe, der erste von links. Mehr als 40 Jahre später wird der frühere Flawiler Bauunternehmer Sigi Gantenbein an der Eröffnung der Ausstellung von Holzbildhauerarbeiten aus dem Nachlass seines Parteifreundes Johann Ulrich Steiger in Schwellbrunn teilnehmen.
Ich kann nur vermuten, um welche Art von Demonstration es sich gehandelt hat. Am ehesten kommt ein Treffen der Untertoggenburger Freisinnigen in Frage. Die Politik war in der damaligen bipolaren Welt noch einfach gestrickt. Auf dem Bild sieht man deutlich, wie sich die Dorfnotablen ihrer Rolle sicher waren und der Bürgerblock noch ungebrochen auftrat , keine SVP-Opposition in Sicht (mal abgesehen vom in Flawil traditionell vorhandenen Kulturkampf zwischen den Konfessionen).Ueli Steiger fand bei ihnen seine politische Heimat. Er sah sich selbst als Unternehmer, der in dieser Partei seine Seilschaften pflegen konnte, was sich dann wirtschaftlich auszahlte. Und für seine FDP-Freunde stellte der Künstler sozusagen den Unternehmer in seiner reinen Form dar: Aus nichts als einem Holzklotz oder Steinblock etwas schaffen und dazu sich andauernd selbst neu erfinden; diese erstaunlichen Talente lebte ihnen Ueli vor.
Fast sicher bin ich über die Urheberschaft der Foto (obwohl auf dem Abzug nichts hinten drauf steht). Sie kann nur der Flawiler Dorffotograf Pius Walliser geknipst haben.

Sonntag, 29. August 2010

Tag X - Eindrücke von der Vernissage

Ornella hält in der von ihrem Grossvater aus Lindenholz geschnitzten Kanzel eine Rede.

Zwei Vernissagegäste in dynamischer Pose.



Fredy Lienhard im Gespräch mit Sigi Gantenbein (mit dem Rücken zur Kamera) und Gattin Doris. Links: Regula Lienhard. Hinten: Paul Kunz, Mitglied des Stftungsrates der Fredy und Regula Lienhard-Stiftung.



Vier Schichten Eichenholz verleimt, zweihundert Kilo wiegt sie mindestens. Die Türe aus dem Haus der Familie Lienhard in Erlen ausgebaut und in einem Lagerraum auf dem Lista-Gelände in Degersheim gelagert, bereichert die Ausstellung.



Elsbeth Aegerter, die Präsidentin der Schwellbrunner Kulturkommission begrüsst die Gäste.


Hans Toggenburger führt in die Ausstellung ein.

Die Vernissagegäste in der ehemaligen Post in Schwellbrunn lauschen den Ausführungen des Redners.

Mittwoch, 25. August 2010

Reformpädagogik in Burgau

Die junge Frau mit den Kindern hiess Margrith Kunz und war Lehrerin in Burgau. Das Bild, auf dem sie mit ihrer Klasse posiert, nahm ein unbekannter Fotograf 1927 an der Glatt in der Nähe der Eisenbahnbrücke auf. Ich fand die Fotografie als Augustblatt im Kalender für 2004 des Ortsmuseums Flawil und stutzte. Mein Vater Johann Ulrich Steiger ging auch in Burgau zur Schule, mit seinem Geburtsjahr 1920 könnte er eines der Kinder sein.

Ich zeigte das Kalenderblatt meinem Vater und der etwas grimmig dreinschauende Knabe rechts aussen in der oberen Reihe ist tatsächlich der kleine Ueli. Vater beschrieb mir einmal die Weiler Burgau und Oberglatt als die damaligen Slums von Flawil. Den knapp zwanzig Kindern steht offensichtlich die Armut ins Gesicht geschrieben. Es herrschte Wirtschftskrise. Der Familie des kleinen Ueli ging es da noch verhältnismässig gut. Grossvater arbeitete als Wegmacher und bewirtschaftete ein kleines Heimet und Grossmutter stickte in Heimarbeit, wie es sich für eine Innerrhoderin gehörte, habe ich erfahren. Meine Grosseltern väterlicherseits starben beide vor meiner Zeit.

Die Legende der Fotografie im Ortsmuseumskalender besagt nur ganz kurz: "Schüler von Burgau an der Glatt 1927". Dank der Auskunft meines Vaters weiss ich etwas mehr über diese sympatischen Lehrerin, die mit ihren ausgemergelten SchülerInnen raus aus der Schulstube an die Sonne ging,und mit der Klasse zeichnete und modellierte. Der Lehrerkollege von Fräulein Kunz im Schulhaus Burgau hiess Aeberli. Auch er war Anhänger der Reformpädagogik (vielleicht stammt ja die Aufnahme der Erstklässler an der Glatt von ihm). Margrith Kunz ging später nach St.Gallen.

Johann Ulrich Steigers lebenslange Obsession für die Bildhauerei wurde in den Schulstunden bei der fortschrittlichen Lehrerin Margrith Kunz in der Flawiler Aussenschule Burgau geweckt, was er mir gegenüber mehrfach betonte. Er wäre heute 90 Jahre alt geworden.

Sonntag, 22. August 2010

Die Familie, ein Holzschnitt


Mit diesem Holzschnitt stellte J.U.Steiger die Familie, in der er aufwuchs, dar. Mutter Rosa Moser umarmt seine beiden Halbbrüder aus erster Ehe. Rechts der überaus kräftige Vater, der ebenfalls den Namen Johann Ulrich Steiger trug, mit den Geschwistern des Künstlers. Der sitzt etwas abseits mit einem Buch am Boden.
Die Szenerie zeigt Oberglatt ausserhalb Flawil. Gut erkennbar ist die Kirche. Auch die mäandrierende Glatt weist unverwechselbar auf den Ort an der Grenze vom Fürstenland zum Toggenburg. Hier verbrachte Ueli seine Jugendjahre. Später zog die Familie hinauf zum Weiler Alterschwil , darauf deutet das Haus rechts oberhalb der Kirche hin.

Samstag, 21. August 2010

Der Rand kommt ins Zentrum



Schwellbrunn besitzt eine Vorder- und eine Hinterseite. Vorne steht in seiner vollen Grösse das Säntismassiv. Hinten - gegen Norden - befindet sich das Labyrinth von Töbelchen des Sägenbachbezirks. Wir wohnen mitten da drin am Abhang des Erzenberg, zwischen Rippistal und Hinterer Au.Die Fotos entstanden im März, sie zeigen die Landschaft von der Risi aus.

Als Jasmin und ich im Betreuungszentrum Risi die gerahmten Holzschnitte in den Keller bringen wollten, trat Mark Schwyter noch schnell durch die sich schliessende Türe in den Lift. Mark amtet in Schwellbrunn als Pfarrer, wir treffen uns regelmässig in der Männergruppe. "Euch sieht man zur Zeit überall in Schwellbrunn", sagte er. Das stimmt: Unser weisser Pick-up kommt sonst eher selten ins Dorf. Aber jetzt in der Aufbauphase der Johann Ulrich Steiger-Ausstellung ist das anders. Vollbeladen mit Kunst befahren wir die Dorfstrasse als weisser Ritter der Kulturkommission.

Als Rand-Bewohner der Gemeinde mischen wir uns für einmal ein im Dorf. Heute am Freitag 20. August richteten wir zuerst mit Röbi Waldburger zusammen im Schaufenster seiner Möbelfabrikation einen Herrgottswinkel ein, dann brachten wir ein Ölbild, einen Holzschnitt samt Druckstock und eine Kleinbronze zum Thema Partnerbeziehung ins Kulturhaus Rank und besprachen mit Elisabeth Beeli die Platzierung der zwei Monumentalskulpturen aus Lindenholz, die wir noch nachliefern.

Ein Besuch bei der Präsidentin der Kulturkommission, Elsbeth Aegerter, in ihrem Haus im Dorf gleich neben dem "Kreuz" stand auch noch an. Wir mussten unsere Daten abgleichen. Schliesslich bewegen wir von der Kulturkommission uns alle mit der Projektgrösse der Holzbildhauerei-Ausstellung auf Neuland. Klar gab es Fehler, aber eigentlich klappte die Sache bis jetzt erstaunlich gut. Elsbeth kennt die Gepflogenheiten der Dörfler. Als Bewohner eines Einödhofes draussen am Rand der Gemeinde würde ich mich ohne sie wohl eins ums andere Mal daneben benehmen.

Zuletzt kurvten wir mit dem Defender in die Risi hinauf, um mit dem Zentrums-Leiter Andrea Lepore die Bilderhängung dort zu besprechen. Bei Schwyters im Dorf werden wir nächsten Mittwoch zwei Holzreliefs montieren. Mark konnten wir gleich im Lift über den Zeitpunkt unseres Kommens informieren. 19 Ausstellungsorte brauchen einiges an Logistik.

Samstag, 14. August 2010

Die Gupfengasse


Ford Zodiak, Austin Cambridge, Opel Olympia. Die Markennamen unserer Autos klingen mir noch immer in den Ohren. Auf dem Bild im Hintergrund ist der weinrote Morris Minor parkiert. Wir befinden uns in der Gupfengasse im Flawiler Dorfzentrum. Wir schreiben das Jahr 1955.

Warum ich das so genau weiss? Das Kind auf dem Bild bin ich. Geknipst hat mich der Konditormeister Schrepfer, der seinen Laden im Vordergrund rechts hatte. Er muss ein begnadeter Hobby-Fotograf gewesen sein. Wen er da fotografiert hatte,wusste er noch genau, als er kurz vor seinem Tod in den 90er Jahren das Bild vorbeibrachte.

Die Aufnahme ist hervorragend komponiert. Das kann nicht zufällig zustande gekommen sein. Vielleicht wies mich Schrepfer sogar an, mit dem Leiterwägelchen diese Strecke abzugehen. Jedenfalls erweckt die Foto eine untergegangene Welt zum Leben: Ein Frühsommer-Nachmittag in den Fünfziger Jahren, die Gupfengasse ersteht hier nochmals mit dem "Bären", der längst abgerissen und dem Verkehr geopfert ist.

Gleich dahinter befand sich -nicht sichtbar im Bild- Vaters Holzschnitzerei mit der Kunststube im Parterre. Oben im Bild sieht man das Schuhgeschäft von Jacques Müllhaupt, der im Laden einen Apparat stehen hatte, mit dem er die Füsse röntgen konnte, um die Schuhe perfekt anzupassen. Gewohnt hatte unsere Familie im Haus links des Morris bis Ueli Steiger 1960 die ehemalige Stickereifabrik an der Degersheimerstrasse 2 erwerben konnte.

Donnerstag, 12. August 2010

Ford Zodiak


Der Wassereinbruch von der Erstaugustnacht im Kellerdepot unter der Waldau ist nun wieder behoben. Im Nachhinein hatte er auch sein Gutes. Er zwang mich, einmal den Inhalt einiger Schachteln etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim Sortieren des nur zum Teil nass gewordenen Materials stiess ich auf einige bemerkenswerte Bilder wie die Fotografie des Ford Zodiak mit Anhänger.

Das Auto ist vollbeladen mit Kunstwerken für eine Ausstellung von Johann Ulrich Steiger. Auf den Hintersitzen erkennt man die Rahmen von Ölbildern, auf dem Dachträger sind Podeste für Kleinskulpturen festgezurrt und -aus heutiger verkehrspolizeilicher Sicht- verwegen liegt eine monumentale Wurzelfigur auf dem Anhänger. Das undatierte Bild stammt vermutlich von Mitte der Sechziger Jahre. Der Ort lässt sich (noch) nicht genau bestimmen.

Mittwoch, 11. August 2010

Schwellbrunner Reminiszenz


Regelmässig fuhr J.U.Steiger mit fertigen Arbeiten im Auto von Flawil nach Schwellbrunn. Im Angebot der Möbelschreinerei von Robert Waldburger waren lange Zeit mit Schnitzereien aus seiner Werkstatt verzierte Möbelteile ein fester Bestandteil.

Die Fotographie fand ich an der Wand im Büro neben der Holzwerkstatt im Haus an der Degersheimerstrasse 2 in Flawil. Sie muss sehr lange da gehangen haben, die Farben sind schon ganz verschossen. Das Datum des Entwicklungslabors auf der Rückseite ist November 1972. Ich vermute, die Aufnahme stammt von J.U.Steiger selbst. Die Foto zeigt die einzigartige Lage des Hügeldorfes mit der Möbelschreinerei Waldburger im Vordergrund.

Sonntag, 8. August 2010

Die Flawiler Kunststube


In der Nacht vom 1.August 2010 ging über Flawil ein Gewitter mit aussergewöhnlichen Regenmengen nieder. Die Kanalisation schluckte die Wassermassen nicht mehr. Keller standen unter Wasser. So brach Wasser in den Raum unter der Fabrikliegenschaft Waldau. Hier im Gebäude der ehemaligen Weberei Habis mieteten wir für den künstlerischen Nachlass unseres Vaters ein Abteil. Zeitweise stand das Wasser fusstief in dieser Ecke der Unterkellerung. Wohlwissend, dass mit einem derartigen Ereignis zu rechnen ist, hatten wir alles auf Paletten gestellt.

Nicht ganz alles. Bei einem der letzten Transporte in das Kellerdepot pressierte es und einige Schachteln kamen deshalb direkt auf den Boden zu liegen und beim Ereignis in der Erst-August-Nacht in Kontakt mit dem Wasser. In einem Notfalleinsatz holten wir, Jasmin Siegrist, Ornella und ich, unverzüglich das nasse Archivmaterial zum Sortieren und wenn möglich auch zum wieder Trocknen herauf.

Die Bezeichnung "Archiv" trifft die Situation im Lager unter der Waldau eher schlecht. Das ganze Johann Ulrich Steiger-Nachlass-Material ist völlig ungeordnet. Mir ging es nach Vaters Tod erst mal nur um die Sicherstellung. Eine Auswertung und eigentliche Archivierung all dieser Briefe, Fotos, Zeitungsausschnitte, die mein Vater in unzähligen Schachteln, Albums und Ordnern abgelegt hatte, übersteigt meine Möglichkeiten bei weitem.

Beim Sortieren einer der nass gewordenen Schachteln, stiess ich auf das verloren geglaubte Foto der Belegschaft der Holzbildhauerei von 1945 vor dem heute nicht mehr existierenden Gebäude am Bärenplatz im Flawiler Dorfzentrum. Es handelte sich zwar um eine eher schlechte Kopie der zur Zeit unauffindbaren Aufnahme, aber da das Bild sehr aussagekräftig ist, freute mich der Fund ausserordentlich.

Links aussen mit den Händen im Hosensack: Der junge Chef. Beim dritten von rechts mit Bart erkenne ich Anton Weibel, den langjährigen Mitarbeiter in der Holzbildhauerabteilung von Joh.Ulrich Steigers Kunstwerkstatt.

Donnerstag, 5. August 2010

Das Holz-Blog

Manche Blogger sehen sich als die Avantgarde einer papierlosen Zukunft.
Sie pflegen einen verbissenen Hass auf die sogenannten Holzmedien. Dort machen diese Blogger ihre Gegner aus: Die grausamen "Bäumetöter" holzen ganze Wälder ab (die zwar wieder nachwachsen) für ihre Zeitungen und Zeitschriften aus Papier.

Holzbildhauer sind demnach Verwandte der Vertreter der Holzmedien. Auch sie töten Bäume, wenn man so will. Insofern müsste so ein Holzbildhauer-Blog aus der Sicht der oben geschilderten Sorte von Bloggern etwas widersinniges an sich haben: Umwelt schonendes, elektronisches Medium stellt sich in den Dienst des Bäume killenden Erzfeindes.

Aber keine Angst, beim Holzbildhauer-Blog handelt es sich nur um ein befristetes Projekt. Während der Ausstellungsdauer vom 28. August bis 3. September dient das Johann Ulrich Steiger Ausstellungs-Blog als Service-Leistung, danach wird es wieder eingestellt.

Sonntag, 1. August 2010

Eine Ausstellung zum Neunzigsten


Es war Pfingsten vor zwei Jahren. Eine Sturmfront hatte die Schweiz überquert. Die Welt war in ein seltsam klares Licht getaucht, als J.U.Steiger im WPH Flawil in seinem achtundachzigsten Lebensjahr an Nierenversagen starb. Er hegte noch Pläne. Eine Ausstellung wollte er nochmals einrichten, nochmals mit allem, was er in seinem langen Künstlerleben je produzierte, mit Skulpturen, Plastiken, Reliefs, Zeichnungen, Gemälde und Grafiken auffahren. Ähnlich umfangreich sollte es daher kommen wie im Jahr 2000, als er im Kreis der Dorfbewohner in der Flawiler Reithalle seinen Achzigsten feiern durfte.

Am 25. August 2010 hätte die Schau in der Glatthalde in Flawil ihre Tore öffnen sollen. Aber die von J.U.Steiger gewünschte Ausstellung ist ohne seine Präsenz nicht realisierbar. Dafür findet in Schwellbrunn an neunzehn verschiedenen Orten im Dorf eine grosse Präsentation ausschliesslich von Holzbildhauerarbeiten des begnadeten Holzschnitzers statt.

Zu Schwellbrunn besass der Künstler enge Beziehungen. Johann Ulrich Steiger kam gerne zu Besuch auf die Äscherwis, dem Zuhause der Familie eines seiner Söhne (dem Schreiber dieser Zeilen), zumindest solange der steile Weg zum Haus hinauf für ihn beschwerdefrei zu bewältigen war.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Der Holzbildhauer

Kurz nach Abschluss seiner Lehre als Steinbildhauer eröffnete J.U.Steiger 1939 in Flawil ein eigenes Geschäft. Schon während der Ausbildungszeit in Zürich übte er sich in Abendkursen an der Kunstgewerbeschule in der Holzschnitzerei. Um die wenig arbeitsintensive Zeit im Winter zu überbrücken, begann Ueli Steiger bald in seiner Flawiler Werkstatt auch Holz zu schnitzen. Er hatte Erfolg damit: Kommerziell erwies sich die Schnitzerei immer mehr als wichtiges Standbein. Der initiative Kunsthandwerker beschäftigte in seiner Holzbildhauer-Werkstatt zeitweise mehrere Angestellte und bildete Lehrlinge aus. Aber neben der kunsthandwerklichen Produktion bemühte er sich auch um den freien künstlerischen Ausdruck im Holz.

Die Idee der Ausstellung

In Schwellbrunn finden sich viele Werke des Holzbildhauers. Von seinem Schaffen zeugen Kerbschnitzereien an Hausfassaden und in Gaststuben, sorgfältig gestaltete Türgriffe und das grosse Eichenholzrelief zum Thema Dorfleben im Foyer des Mehrzweckgebäudes. Mit Skulpturen, Reliefs und Holzschnitten aus dem Nachlass knüpft die Ausstellung an diese Spuren an. An verschiedenen Ausstellungsorten im Dorf können sich die Besucher einen Eindruck vom meisterhaften Umgang des Künstlers mit dem Schnitzmesser machen.