Aussen am ehemaligen Schulhaus Sägenbach hängt immer noch das Wandbild von J.U.Steiger. Die Farben sind verblasst. Bei der Szene der verschiedenen Phasen des SchülerInnen-Durchlaufs in der Mehrklassenprimarschule bestimmt das Grau des Eternites farblich den Grundton.
Ich war dabei, als mein Vater das Bild mit der Stichsäge aus einer Eternitplatte schnitt. Zwischen 1969 und 1973 absolvierte ich im Atelier meines Vaters die Berufslehre zum Steinbildhauer. Als Ausgleich zum solipsistischen Betriebsklima besuchte ich eifrig am Abend die Zeichnungskurse in der Kunstgewerbeschule St.Gallen. Zehn Jahre lang kehrte ich dem Atelier meines Vaters den Rücken. Nicht zuletzt wegen dem Haus im Sägenbachbezirk, in dem ich mit meiner Familie wohne, das mein Vater 1982 gekauft hatte, kam ich in die Werkstatt zurück und übernahm die Steinbildhauerei dann bald selbst. Ein Vierteljahrhundert sollte die fein austarierte Beziehung mit meinem Vater dauern. Er nutzte die Zeit für sein Alterswerk.
Die Linien der Zeichnung beim Schulhauswandbild gravierte der Künstler mit dem elektrischen Simbi-Hammer. Damals existierten noch kaum Bedenken darüber, was Asbestfasern in der Lunge bewirken können.
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