Die Polaroidaufnahme kam mir im Büro neben der Holzbildhauerwerkstatt in die Finger. Ueli Steiger im italienischen Nachtexpress. Penetrant hängt ihm das Flawiler Urgestein an. Falsch, Ueli verfügte schon immer über eine ausgeprägte Italianità: Da stickte schon die Innerrhoder Grossmutter im Vatikan Messgewänder, er machte seine Lehre beim Naturalisten Emilio Righetti und zum Schluss bekam er noch die italienische Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.
Es muss in den 90ern gewesen sein. Das Brillenmodell ist heute wieder voll im Trend. Als Uelis Reisegefährte auf den Auslöser drückte und die Polaroidkamera das Bild ausstiess, war er auf dem Weg in die Toscana zum Cupo, dem Weingut seines Freundes Paolo Schoop. Hatte er Schnitzmesser und Knüpfel im Gepäck? Im Schaufenster von Oettlis Dorfladen waren während der Ausstellung Grossfotografien von den sechs Eichenfässern ausgestellt, die er für den Gutsbesitzer mit Bildschnitzereien ausgeschmückt hatte.
Ich gab acht, im Holzbildhauer-Blog, das ich mit diesem Post abschliesse, nur Themen aus Leben und holzbildhauerischem Werk meines Vaters Johann Ulrich Steiger aufzugreifen. Da gehört die Geschichte, wie er zur italienischen Ehrenstaatsbürgerschaft kam, nicht in erster Priorität dazu, sorry.